Der Slogan „Kino: Dafür werden Filme gemacht!“ stand einst auf jeder Leinwand. In Zeiten der digitalen Medienvielfalt stellt sich zunehmend die Frage, ob diese Feststellung noch stimmt. Zum Auftakt der Filmkunstmesse Leipzig diskutierte ein hochkarätig besetztes Panel über die Zukunft des deutschen Films. Darunter Regisseur Dietrich Brüggemann, Autor Philipp Weinges und der Chef von 20th Century Fox Deutschland, Vincent de la Tour und Produzent Arno Ortmair. Der ehemalige Staatsminister für Kultur und jetzige Präsident der FFA, Bernd Neumann betonte in seiner Key-Note, dass „der Kinofilm ein unersetzbarer Bestandteil unserer Kultur und damit auch unserer eigenen Identität ist“ und wies hierbei den Programmkinos eine besondere Rolle zu. „Sie sind mit ihrem vielfältigen, künstlerischen anspruchsvollen Filmangebot nicht nur einzigartig in Europa, sondern sie erfüllen auch einen gesellschaftlich – kulturellen Auftrag.“
Auf die Wichtigkeit der Erhöhung der Mittel bei der Filmförderung, des Urheberrechts und der Auswertungskette verwies er im Besonderen. „Falsch finde ich die immer wieder aufkommenden Ansprüche und Versuche, die Reihenfolge der Auswertungskette aufzuweichen. Das Kino ist und muss der eigentliche Auswertungsmaßstab bleiben.“ Auch den sogenannten „Day-and-Date-Release“ kritisierte Neumann in seiner Rede, “die Verkürzung oder gar Abschaffung von Sperrfristen zwischen Kinostart und Folgeauswertung eines Films kann von niemanden ernsthaft in Erwägung gezogen werden.“ Neumann positionierte sich damit klar gegen eine EU – Initiative die einen Förderbonus für Partnerschaften von Kinos und VoD – Plattformen in Erwägung zieht. Dies sei „ein Schritt in die völlig verkehrte Richtung“, so Neumann in Leipzig.
Die Podiumsdiskussion ist traditionell der Auftakt zum Seminar- und Workshopprogramm der Filmkunstmesse bei dem die über 1000 Fachbesucher sich über Filmpolitik, technische Neuerungen im Kino, aber auch Zukunftsthemen austauschen.
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