„Kinos sind Schulen der Empathie“ – Leipziger Filmkunstmesse erfolgreich zu Ende gegangen
Freitag, 20. September 2019
Die inzwischen 19. Filmkunstmesse Leipzig ist heute, erneut mit einem Besucherrekord, zu Ende gegangen. Den insgesamt über 1.150 Fachbesuchern wurde seit Montag ein hochkarätiges und vielfältiges Filmprogramm geboten. Insgesamt waren 73 Filme in über 150 Vorstellungen zu sehen, darunter als Eröffnungsfilm Richard Linklaters BERNADETTE mit Cate Blanchett in der Titelrolle, Robert Eggers DER LEUCHTTURM mit Willem Dafoe und Robert Pattinson oder SORRY WE MISSED YOU von Ken Loach. Auch der deutsche Film präsentierte sich mit lang erwarteten Highlights. So musste für die Vorführung von Jan-Ole Gersters LARA aufgrund des Andrangs ein weiterer Saal zur Verfügung gestellt werden. Erstmalig auf der großen Leinwand liefen zudem das Filmmusical ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK von Philipp Stölzl und das Biopic LINDENBERG! MACH DEIN DING von Hermine Huntgeburth.
Im Rahmen der 1. Kinotage Leipzig waren über 20 der Filme, die in Deutschland noch nicht in den Kinos gestartet sind, auch für die filminteressierte Öffentlichkeit zugänglich. Fast 2.000 LeipzigerInnen und ihre Gäste nutzten die Gelegenheit, jeden Abend exklusive Filmpremieren, zum Teil in Anwesenheit der Regisseure und ihrer Stars, wie Jan-Ole Gerster, Corinna Harfouch und Tom Schilling (LARA), Max Simonischek (ZWINGLI) oder Daniel Donskoy (CRESECENDO #makemusicnotwar) zu erleben.
Für die Branche ist die Filmkunstmesse Leipzig immer auch Forum der Begegnung und des Austauschs. So warb Ulrich Matthes, Schauspieler und Präsident der Deutschen Filmakademie in seiner eindrücklichen Keynote beim politischen Panel der 19. Filmkunstmesse Leipzig für das Kino: „Kinos sind Schulen der Empathie“. In der anschließenden Diskussion mit Simone Baumann, German Films, Mariette Rissenbeek, Berlinale, Paul Steinschulte, Universal, Jan Ole Püschel, BKM, und Christian Bräuer, AG Kino, betonten alle, sich in politisch durchaus schwierigen Zeiten für eine Stärkung des Kulturortes Kino einzusetzen und damit auch einen Beitrag für eine offene Gesellschaft zu leisten.
Die AG Kino – Gilde als Veranstalter hatte neben den Filmvorführungen auch wieder ein umfangreiches Seminar- und Workshopprogramm erarbeitet. Die Themen reichten von Angeboten für Kinder und Jugendliche im Kino über die bessere Vernetzung untereinander und mit den Verleihern bis hin zu allen Aspekten des Marketings. Gerade im Bereich der digitalen Kundenkommunikation und beim Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit machten die Kinos ihre Innovationskraft deutlich. Das Abschlussseminar zum Projekt „Kino:Natürlich!“, das vom Bundesumweltamt gefördert wird, zeigte, wie Kinos ganz praktisch Maßnahmen zum Umweltschutz umsetzen können. Auch die Filmkunstmesse selbst wurde mit einer Reihe von Maßnahmen nachhaltiger und umweltfreundlicher.
Bei allen Gesprächen und Filmvorführungen sorgen die Rahmenveranstaltungen bei der Filmkunstmesse immer auch für zahlreiche Networking-Gelegenheiten. So bei der Verleihung der MDM-Kinoprogrammpreise am Dienstag, dem Empfang der Verleiher am Mittwoch oder bei der 42. Verleihung der Gilde Filmpreise am Donnerstag. Dort ging der Preis in der Kategorie „Bester Film national“ an Jan-Ole Gersters Film LARA. Der Regisseur nahm die Auszeichnung gemeinsam mit den Hauptdarstellern Corinna Harfouch und Tom Schilling sowie dem Verleiherteam von StudioCanal und Produzent Marcos Kantis persönlich entgegen.
Die nächste Filmkunstmesse Leipzig findet vom 14. bis 18. September 2020 statt.